Bau und Streckeneröffnung Am 9. Oktober 1871 wurde die 23,12 Kilometer lange Stichbahn zwischen Schweinfurt über Poppenhausen nach Bad Kissingen von den Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) eröffnet.

Das Empfangsgebäude Poppenhausen

Der zweistöckige Typenbau auf quadratischem Grundriss von 1871 aus Sandsteinquadern mit flachem Walmdach errichtet, besaß auf allen Stockwerken Rechteckfenster mit roten Sandsteinrahmen. Das Erdgeschoss war etwas höher als das Obergeschoss, was dem Bauwerk eine gewisse Leichtigkeit verlieh. Alle Stockwerke besaßen Rechteckfenster und Türen. Die Stockwerke waren durch ein Sohlbankgesims (unterhalb einer Fensterreihe) gegliedert. Das Stationsgebäude einer Haltestelle in Bayern hatte damals im Erdgeschoss meistens vier größere Räume und ein seitliches Treppenhaus. Die Räume bestanden aus zwei Wartesälen für die unterschiedlichen Wagenklassen (erste und zweite sowie dritte Klasse), einem Vorplatz (Eingangsflur) oder einen Raum für den Stationsdiener sowie eine Expedition (Fahrkarten- und Gepäckabfertigung). Im Obergeschoss befanden sich die Dienstwohnungen. Ein separates Abtrittsgebäude, oft auch in Kombination mit einer Stallung oder Geräteraum sowie ein Nutzgarten befand sich meist neben dem Hauptgebäude. Der Hausbahnsteig besaß eine hölzerne Teilüberdachung. Ein separater hölzerner Güterschuppen mit Seiten- und Kopframpe befand sich südlich des Stationsgebäudes. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse IV. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen • Das zweite Streckengleis wurde zwischen Schweinfurt und Meiningen von 1908 bis 1913 verlegt. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude mit Teilüberdachung auf dem Hausbahnsteig und der Güterschuppen sind im ursprünglichen Zustand erhalten. Das Gebäude wurde verkauft und als Wohngebäude genutzt. Es macht einen gepflegten Eindruck.

Luftaufnahme