EINE DOKUMENTATION
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Bau und Streckeneröffnung Der Bahnhof Weißenstein lag an der Nagoldbahn“ im Abschnitt zwischen Pforzheim und Calw. Er wurde durch Vertrag zwischen dem Großherzogtum Baden und den Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen (K. W. St. E.) gebaut. Am 1. Juni 1874 wurde die Hauptbahn zwischen Pforzheim und Hochdorf (b. Horb) und damit die 56,165 Kilometer lange Gesamtstrecke eröffnet. Weißenstein war der einzige württembergische Bahnhof im Großherzogtum Baden. Dies wurde durch Staatsvertrag aufgrund eines Wunsches des württembergischen Königs, mit dem Zug nach Bad Wildbad fahren zu können, zwischen den beiden Ländern geregelt.

Das Empfangsgebäude Pforzheim-Weißenstein

Der Typenbau auf rechteckigen Grundriss mit Satteldach war ein traufenständiger, zweistöckiger sowie mit einem Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss) versehendes Bauwerk. Das Erdgeschoss war aus rotem Sandstein gemauert worden, die Obergeschosse bestanden aus Fachwerk, das mit Holzschindeln verblendet wurde. Ein schmales Gesims (horizontaler, erhabener und schmaler Mauerstreifen) des Erdgeschosses schloss das Stockwerk ab. Die durch das Fachwerk bedingten Enden der Querbalken erhielten ein Sägezahnfries. Die Gebäudegiebel waren mit aufwendigem Holzschnitzwerken versehen worden. Im Erdgeschoss befanden sich die Warteräume der 2. und 3. Klasse, ein Dienstraum und eine Kasse. Ein Treppenhaus führte zu den Obergeschossen, wo sich die Wohnungen der Bahnbediensteten befanden. Ein separater Holzgüterschuppen, ein Abort, ein Waschhaus sowie ein Holzlager und eine Gleiswaage ergänzten die Bahnhochbauten. Alle Einfahrtsignale waren ortsbedient. Die Gleisanlage bestand aus einem Durchgangs- sowie einem Ausweichs- und einem Ladegleis zum Güterschuppen. Der nur 100 Meter lange Hausbahnsteig besaß keine Überdachung. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse IV. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1905 brannte der Güterschuppen ab. Er wurde durch einen gleich großen neuen Holzgüterschuppen ersetzt. 1912 erhielt der Bahnhof jeweils ein Stellwerksgebäude in den Bahnhofsköpfen. Aufgrund der unterschätzten Transportleistungen musste zwischen 1913 und 1914 der Bahnhof umgebaut werden. Es entstand ein Mittelbahnsteig mit Personentunnel, der in dem neuen Anbau endete. Das Ladegleis wurde bis zum Tunnel verlängert, wo eine Laderampe entstand. An der Talseite verlegte man weitere Ladegleise. Das Empfangsgebäude erhielt an Ort- und Gleisseite je einen Giebelrisalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt), um den Wohnraum zu vergrößern. Die Warteräume wurden auf den Inselbahnsteig verlegt. Im ehemaligen Warteraum der 2. Klasse entstanden ein Fahrkarten- und Gepäckschalter. Der Bahnhofsvorsteher erhielt seinen Dienstraum im alten Warteraum der 3. Klasse. Der Güterschuppen wurde vergrößert. Ab 1975 stand das Gebäude leer. 1976 nahm die Deutsche Bundesbahn (DB) die Stellwerke aus dem Betrieb. 1980 schloss die DB den Bahnhof. Einige Gütergleise wurden zurückgebaut. Am 4. Juni 1981 wurde das Stationsgebäude unter Denkmalschutz gestellt. Am 16. Januar 1982 brannte der Dachstuhl des Anbaus. 1988 kauften die Eisenbahnfreunde Pforzheim e.V. das Gebäude. 1989 begann der Verein mit der Sanierung des Stationsgebäudes. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude wurde vom Verein Eisenbahnfreunde Pforzheim e. V. denkmalgerecht saniert.
Bahnhof von 1874
Luftaufnahme
Bilder Weißenstein
Planung und Konzession PANORAMA
Nagoldtalbahn Pforzheim Hbf Eutingen im Gäu

Pforzheim-Weißenstein

287,0