Bau und StreckeneröffnungDen 56,88 km langen Streckenabschnitt von Annweiler nach Zweibrücken eröffnete die Pfälzischen Ludwigsbahn-Gesellschaft am 25. November 1875. Der Bahnhof hieß zu diesem Zeitpunkt Biebermühle. Gleichzeitig eröffnete die 6,7 km lange Zweigbahn nach Pirmasens Hbf. Die Gesamtstrecke von Landau (Pfalz) nach Rohrbach (Saar) wurde zwischen 1857 und 1895 eröffnet.
Das Empfangsgebäude Pirmasens Nord
Das verputzte Empfangsgebäude (bis 1937 Biebermühle) im Stil des Klassizismus war ein Typenbau und besaß drei Stockwerke. Die rechteckigen Fenster hatten Rahmen aus rotem Sandstein. Zu den Bahnhochbauten gehörten auch ein Güterschuppen, ein Eisenbahnerwohnhaus und eine Werkstatt.Durch die Zweigbahn nach Pirmasens war der Bahnhof zum Anschlussbahnhof mit drei Bahnsteig- und vier Ausweichgleisen geworden. Hier wurden die Schiebelokomotiven für die Zweigbahn vorgehalten. Für die Lokomotiven gab es eine Lokstation.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Um 1900 entstand an der Westseite ein Inselbahnsteig, der durch einen Personentunnel erreichbar war. Der Hausbahnsteig erhielt eine Überdachung. Ein Stellwerks wurde in Betrieb genommen.•1904 baute man östlich des Stationsgebäudes einen weiteren Bahnsteig für die Strecke nach Kaiserslautern.•Am 1. Juni 1904 wurde der erste 5,13 km lange Streckenabschnitt bis Waldfischbach für die Eisenbahnverbindung nach Kaiserslautern von den Pfälzische Eisenbahneneröffnet. Die 35,9 km lange Gesamtstrecke wurde am 1. August 1913 feierlich eröffnet.•Schon seit 1936 begannen umfangreiche Umbaumaßnahmen der Gleisanlagen für einen neuen Bahnhof. Dabei entstanden zahlreiche Rangier- und Abstellgleise.•1939 baute die Reichsbahn zwei Stellwerksgebäude. Das alte Stellwerksgebäude wurde später als Notwohnung genutzt und nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen.Das zweite EmpfangsgebäudeEin neues, zweistöckiges Empfangsgebäude wurde in Seitenlage errichtet. Der für diese Bauzeit typische kubische Putzbau verfügte über eine Schalterhalle mit Fahrkarten- und Gepäckschalter, Warteräume sowie eine Bahnhofsgaststätte. Die Fenster und Türen hatten Rahmen aus rotem Sandstein. In der Schalterhalle mit grauen Betonplatten befand sich ein Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie einen Zugang zur Bahnhofsgaststätte. Im Obergeschoss gab es Wohnungen. Dazu kamen neue Stellwerke und Bahnsteige, die durch einen Personentunnel zugänglich waren. In Richtung Pirmasens Hbf entstand eine neue Eilgut- und Güterabfertigung mit Seiten- und Kopframpe.Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse II.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 15. September 1937 wurde das Stationsgebäude in Betrieb genommen und der Bahnhof in Pirmasens Nord umbenannt. Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude aus 1936 ist weitgehend erhalten geblieben, wurde aber für den Publikumsverkehr geschlossen und später verkauft.
Bahnhof um 1900
Luftaufnahme
Bilder Pirmasens Nord
Bahnstation Pirmasens Nord
Pirmasens Nord - Bf - SPSNOPQ : 92D1 : SD37-Jun18
Planung und KonzessionDie Bayerischer Konzession zum Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Zweibrücken zur Reichsgrenze bei Reinheim durch die Pfälzische Ludwigsbahn-Gesellschaft erfolgte am 22. Februar und am 22. Dezember 1875 (Satzung der drei vereintigen Pfälzer Eisenbahn-Gesellschaften Band I Seite 129/131). Die Durchführung der Strecke durch lothringisches Gebiet bis Saargemünd wurde durch Staatsvertrag zwischen dem Deutschen Reiche und Bayern vom 24, August 1874 (Satzungen der drei vereintigen Pfälzer Eisenbahn-Gesellschaften Band I Seite 136/141) geregelt.Durch Bayerischer Konzession vom 18. November 1871 (Kreisamtsblatt für die Pfalz Jahrgang 1871 Nr 81) erhielt die Pfälzische Ludwigsbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Biebermühle nach Pirmasens. Durch Bayerisches Gesetz vom 29. Mai 1900 (Bayerische Gesetzsammlung Jahrgang 1900 Nr 29 Seite 463) erhielt die Pfälzische Eisenbahn die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Biebermühle nach Waldfischbach.