EINE DOKUMENTATION
Panorama Porta Westfalica © Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten
Bau und Streckeneröffnung Da sich die Weser zwischen dem Wittekinds und Jakobsberg eine Passage (Porta Westfalica) geschaffen hatte, nutzte die CME diesen Durchgang für seine Strecke in die Norddeutsche Tiefebene. Das Flussbett musste zum linken Weserufer verlegt werden. Am 15. Oktober 1847 wurde das letzte Teilstück der Stammstrecke (Cöln - Minden) der Cöln-Mindener Eisenbahn- Gesellschaft (CME) und damit auch die 116,27 Kilometer lange Gesamtstrecke eröffnet. Ein Staatsvertrag regelte die Nutzung der Strecke ab 1856 durch die Hannoverische Westbahn in Richtung Osnabrück. Die Hauptstrecke wurde schon für den zweigleisigen Ausbau vorgesehen. Der Bahnhof Porta ging bei der Streckeneröffnung in Betrieb. Wichtig für die Einrichtung einer Betriebsstelle war auch die 1837 gebaute Zementfabrik im nahen Lerbeck.

Das Empfangsgebäude Porta Westfalica

Das Gebäude war 1847 eröffnet worden und besaß ein hohes Hauptgebäude mit einem etwas niedrigeren Anbau im Norden. Die Gebäudekanten entsprachen durch markante Türme mit Zinnen, dem normannischen Baustil. Ein dreigeschossiger, polygonaler Turm überragte das Stationsgebäude. Das Bauwerk wurde aus Sandsteinquadern errichtet. Die Bahnhofsanlage war fertig und diente überwiegend dem starken Ausflugsverkehr. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen bis 1857 wurde der Bahnhof mehrfach erweitert. Dabei entstand auch der zweistöckige Anbau im Süden des Stationsgebäudes. bis 1860 war das zweite Streckengleis verlegt worden. Die Bahnstation erhielt 1865 eine Beleuchtung durch Mineralöllaternen 1872 bekam das Empfangsgebäude eine nach außen hin sichtbare Stationsuhr. Am 15. August 1874 ging zur Entlastung des Bahnhofs Minden der Rangierbahnhof Porta Westfalica-Lerbeck in Betrieb. Im selben Jahr eröffnete auch die Imprägnieranstalt für Schwellen. 1877 erhielt die Glashütte Porta Westfalica einen eigenen Werksanschluss. Ein weiterer Güterschuppen entstand. 1898 wurde ein weiterer Werksanschluss für eine zur Glasfabrik „Berghütte“ verlegt. Um 1906 gab es erste Planungen zum Bau eines neuen Bahnhofs. Die wurde durch den hohen Schienenverkehr (täglich 206 Zugfahrten) notwendig. 1911 wurde zwischen Minden und Porta Westfalica die Strecke auf vier Streckengleise erweitert. Zwischen 1913 und 1916 entstand südlich des alten Stationsgebäudes ein neues Bahnhofsgebäude.

Das zweite Empfangsgebäude

Das mehrgliedrige, mehrstöckige und verputzte Gebäude in Hang- und Seitenlage von 1916 verfügte über eine lange, traufenständige Halle, die an einem giebelständigen Gebäudeteil abschloss. Dahinter lag ein weiterer traufenständiger Gebäudeteil mit beidseitig zwei markanten Giebeln sowie einem Giebel an der Stirnseite. Das Bauwerk lag unterhalb des Straßenniveaus. Einstöckige Vorbauten beidseitig der Halle ergänzte das Bauwerk. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Das ursprüngliche Stationsgebäude blieb bis in die 1950er Jahre mit veränderter Nutzung erhalten. 1953 wurde das alte Empfangsgebäude abgerissen, um einer neuen Straße Platz zu machen. Am 26. September 1968 wurde der elektrische Zugverkehr aufgenommen. 1970 baute die Deutsche Bundesbahn (DB) einen Erker für ein modernes Stellwerk. 1984 benannte die DB den Bahnhof von Porta in Porta Westfalica um. Ab 1993 wurde der Bahnhof zum Haltepunkt zurückgestuft. 1990 verkaufte die Deutsche Bahn AG (DBAG) das Gebäude an einen Kaufmann. 2007 sanierte die DBAG die Bahnanlagen. Dabei entstanden neue Bahnsteige mit Aufzug. Die nicht mehr benötigten Anlagen wurden abgerissen. Im November 2008 nahm die DBAG das Stellwerk von 1970 aus dem Betrieb. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude wurde vom neuen Eigentümer saniert und wurde anfangs als Diskothek genutzt. Bis 2016 befand sich im Gebäude ein Pächter, der eine Eventagentur besaß.
Bilder Porta
Bahnhof von 1847
Luftaufnahme
Bahnhof von 1916
Bahnhof von 1916 Bahnhof von 1847 Filmbild Porta Westfalica Hannover - Hamm Hannover Hbf Hamm (Westf) Hbf

Bahnstation Porta Westfalica

Planung und Konzession
Die Eisenbahn “kam” am 15. Oktober 1847 nach Porta Westfalica. Also zwölf Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Porta Westfalica hatte zu diesem Zeitpunkt wenig Einwohner (Ende 2022 waren es 36.374 Einwohner).