EINE DOKUMENTATION
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Bahnstation Orschweier

Bau und Streckeneröffnung Der 62,89 Kilometer lange Streckenabschnitt der „Rheintalbahn“ von Offenburg über Orschweier nach Freiburg wurde am 1. August 1845 von den Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen (Bad.St.B.) als Teilstück der Strecke Karlsruhe - Freiburg eröffnet. Am 1. August 1845 fuhr der erste Zug von Karlsruhe nach Freiburg.

Das Empfangsgebäude Orschweier

Das traufenständige, zweistöckige Bauwerk nach Entwürfen von Friedrich Eisenlohr 1845 auf kreuzförmigen Grundriss aus rotem Sandstein errichtet, besaß auf Orts- und Gleisseite einen Giebelrisalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt) mit gereihten (mit einem Rahmen zusammengefasste) Giebelfenstern. Im Erdgeschoss waren Segmentbogenfenster und Türen, im Obergeschoss gereihte Rechteckfenster mit hellen Sandsteinrahmen verbaut worden. In Erdgeschoss gab es einen Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie Warteräume und weitere Dienstzimmer. Das Dachgeschoss war aus Fachwerk gefertigt. Ein Gurtgesims (an Fassaden, das zwischen den Geschossen liegt) gliederte die Fassaden. Die Gebäudekanten besaßen eine dekorativ getreppte Gliederung aus gelben Sandstein. Das Gebäude besaß Satteldächer. Nördlich des Gebäudes war ein separater Güterschuppen mit Seiten- und Kopframpe entstanden. Die Gleisanlage bestand außer dem Streckengleis aus einem Kreuzungsgleis und Ladegleisen zum separaten Güterschuppen, der sich im Norden befand. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Am 22. Dezember 1893 wurde die 15,9 Kilometer lange schmalspurige (1.000 mm) Lokalbahn Rhein- Ettenheimmünster von einem Konsortium eröffnet. Sie führte vom Rheinufer über Orschweier nach Ettenheimmünster. Orschweier wurde dadurch ein Gemeinschaftsbahnhof der Reichsbahndirektion Karlsruhe und der Orschweier-Ettenheimmünster Eisenbahn. Schon am 24. Oktober 1921 wurde der Verkehr zwischen Rheinufer und Kappel eingestellt, da das Rheinufer inzwischen französisch war. Die Kleinbahn wurde später auf Regelspur umgespurt. Am 31. August 1966 wurde der Zugverkehr der Lokalbahn eingestellt. Um 1893 erhielt die Station jeweils ein Stellwerk in den Bahnhofsköpfen. 1968 wurden die alten Stellwerke aus dem Betrieb genommen und abgerissen. Ein modernes Stellwerk auf dem Hausbahnsteig ersetzte sie. 1999 installierte die Deutsche Bundesbahn (DB) ein modernes Stellwerk und nahm das Stellwerk von 1968 aus dem Betrieb. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude von 1845 ist noch im Originalzustand erhalten. Das Stationsgebäude wurde geschlossen.
Bahnhof um 1933
Luftaufnahme
Bilder Orschweier
Planung und Konzession
Die Eisenbahn “kam” am 1. August 1845 nach Orschweier. Also 10 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Orschweier hatte zu diesem Zeitpunkt sehr wenig Einwohner und gehört zur Stadt Mahlberg (Ende 2023 waren es 5.381 Einwohner).
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