Bau und StreckeneröffnungAm 9. Oktober 1871 wurde eine 9,45 Kilometer lange Stichbahn von Schweinfurt nach Bad Kissingen eröffnet. Sie war ein Teil der Strecke zum thüringischen nach Meiningen. Ebenhausen war zu diesem Zeitpunkt eine Betriebsstelle.Der Baubeginn der 44,0 Kilometer langen Strecke zur bayerischen Grenze bei Meiningen war am 14. Juni 1872.Mit Eröffnung der Strecke Schweinfurt - Meiningen durch die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) am 15. Dezember 1874 erhielt Ebenhausen sein Stationsgebäude. In Thüringen ging die 20,22 Kilometer lange Reststrecke ab der bayerischen Grenze nach Meiningen am selben Tag in Betrieb.Ebenhausen wurde Trennungsbahnhof.
Das Empfangsgebäude Ebenhausen (Unterf)
Das traufenständige, dreiteilige Stationsgebäude aus Sandsteinquadern errichtet, war ein Typenbau. Er hatte hatten flache Walmdächer. Der Mittelbau besaß im Erdgeschoss Segmentbogenfenster mit Werksteinrahmen. Die Seitenflügel und die Obergeschosse des Mittelbaus verfügten über Rechteckfenster ebenfalls mit Werksteinrahmen. Gurtgesimse (an Fassaden, dass zwischen den Geschossen liegt) und ein Dachgesims (das oberste, das Bauwerk abschließende Gesims) unterteilten die Fassade. Im Erdgeschoss gab es einen Warteraum mit Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume und ein Treppenhaus zu den Obergeschossen. Der Hausbahnsteig hatte eine Überdachung.Ein separater Güterschuppen mit Segmentbogentüren und Fenster war ein Typenbau der K.Bay.Sts.B.Der Bahnhof gehörte 1938 zur RangklasseIII.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Das zweite Streckengleis wurde zwischen Schweinfurt und Meiningen von 1908 bis 1913 verlegt. Dabei wurde die Gleisanlage erweitert und ein überdachter Inselbahnsteig errichtet, der durch einen Personentunnel erreichbar war. Die Treppenabgänge wurden durch Eisenzäune gesichert. Sie befanden sich unter den Bahnsteigdächern, die durch gusseiserne Säulen getragen wurden.•Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die D-Zug Verbindungen nach Thüringen eingestellt.•1991 stellte die Deutsche Bundesbahn (DB) den Güterverkehr nach Meiningen ein.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude ist in seinem ursprünglichen Zustand erhalten und wurde unter Denkmalschutz gestellt.
Bilder Ebenhausen
Luftaufnahme
Bahnhof 1900
Die Eisenbahn “kam” am 9. Oktober 1871 nach Ebenhausen. Also 36 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Ebenhausen hatte zu diesem Zeitpunkt sehr wenig Einwohner. Ebenhausen ist seit 1972 ein Ortsteil von Oerlenbach (Ende 2021 waren es 5.020 Einwohner).
Planung und KonzessionDurch Bayerisches Gesetz vom 28. April 1867 (Bayerisches Gesetzblatt Jahrgang 1867 Nr11 Seite 74) erhielt die Bayerische Staatseisenbahn die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Schweinfurt Hbf - Ebenhausen (Ufr) - Bad Kissingen.Durch Staatsvertrag zwischen Bayern und Sachsen-Meiningen vom 21. März 1868 (Sachsen-Meiningen Gesetzsammlung Jahrgang 1868 Seite 398) erhielten die Sachsen-Meiningische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau einer Strecke bayerische Grenze - Rentwertshausen - Ritschenhausen - Bezirksgrenze - Meiningen. Die Genehmigung zum Betrieb erhielten die Bayerische Staatseisenbahnen. Durch Staatsvertag vom 30. März 1895 zwischen Bayern und Sachsen-Meiningen ist die in Sachsen-Meiningen Besitz befindliche Strecke in Bayerisches Staatseigentum übergegangen.