EINE DOKUMENTATION
Panorama Pforzheim Hbf © Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten
Bau und Streckeneröffnung Wie so häufig konnten sich das Großherzogtum Baden und das Königreich Württemberg nicht über einen gemeinsamen Streckenverlauf einigen. Als Kompromiss wurde 1850 ein Staatsvertrag über den Bau der Westbahn von Stuttgart nach Bruchsal vereinbart. Erst dieser regelte die Nutzung beider Staatsbahnen untereinander. Am 10. August 1859 konnte die Teilstrecke zwischen Durlach und Wilferdingen und am 7. Juli 1861 das Teilstück nach Pforzheim von der Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen (Bad. St. B.) feierlich eingeweiht werden. Das letzte Teilstück und damit die 43,5 Kilometer lange Gesamtstrecke nach Mühlacker konnte am 1. Juni 1863 in Betrieb genommen werden. Durch den Anschluss der „Enzbahn“ von Wildbad am 11. Juni 1868 und der „Nagoldbahn“ von Calw kommend am 1. Juni 1874 gewann der Bahnhof rasch an Bedeutung.

Das Empfangsgebäude Pforzheim

Die durch die Schmuckindustrie weltbekannte Stadt besaß ein im spät klassizistischen Baustil gehaltenes Stationsgebäude, dass am 4. Juli 1861 von den Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen (Bad. St. B.) in Betrieb genommen wurde. Es war ein dreigliedriges Bauwerk in Seitenlage, das aus einem langen und hohen Seitenflügel mit rundbogigen Arkaden und eicht erhöhter Haupteingang bestand. Er wurde von jeweils einem zweistöckigen Eckbau mit flachem Walmdach abgeschlossen. Im Seitenflügel gab es eine Vor- und Empfangshalle, Abfertigungs- und Warteräume. Risalite (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt) und Pilaster (pfeilerartiges Formelement) gliederten die querstehenden Eckbauten. Der Bahnhof verfügte anfangs über drei Bahnsteiggleise mit einem überdachten Inselbahnsteig sowie einen Güterbahnhof. Die Königlich Württembergischen Staats- Eisenbahnen (K. W. St. E.) hatte die Erlaubnis, den Bahnhof ebenfalls zu nutzen. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse I. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1896 wurde der Bahnhof komplett umgestaltet und erhielt bei dieser Gelegenheit fünf Stellwerke. Am 1. Juli 1910 wurde der Freiladebahnhof mit Güterhalle im Osten der Stadt fertiggestellt. Pforzheim war bis zum abermaligen Umbau der Gleisanlagen zwischen 1913 und 1916 Wechsel- und Grenzstation zwischen Baden und Württemberg. Am 15. August 1915 entstand der mittlere und am 16. September 1915 der westliche Personentunnel zum Inselbahnsteig. 1921 entstand ein Stellwerksgebäude (Stw 5) Am 1. Januar 1922 wurde das Bahnhofsrestaurant in eine Baracke verlegt, um mit dem Umbau des Stationsgebäudes beginnen zu können. Am 13. Februar 1922 begannen die Bauarbeiten. Der Seitenflügel wurde vollständig umgebaut und um ein Stockwerk erhöht. Die Diensträume der Bahnhofsverwaltung wurden vom Erdgeschoss in das neue Obergeschoss verlegt. 1925 entstand eine neue Eilguthalle. 1926 wurde im Osten ein neues, einstöckiges Postumschlagsgebäude eröffnet. Am 1. Juni 1868 eröffneten die Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen (Bad. St. B.) ihre 19,8 Kilometer lange Strecke zwischen Pforzheim und Bad Wildbad. Am 23. Februar 1945 wurde der Bahnhof durch einen Bombenangriff komplett zerstört. 1948 begann die Deutsche Bundesbahn (DB) mit dem Wiederaufbau des Bahnhofs. 1951 eröffnete die DB das Stellwerk für den Fahrdienstleiter. 1952 errichtete die DB ein Stationsgebäude für den Bahnwärter. Am 23. August 1955 ging die neue Expressguthalle in Betrieb. Die Abbrucharbeiten am alten provisorischen Empfangsgebäude begannen am 1. März 1957. 1957 errichtete die DB ein Stationsgebäude. 1958 schloss die DB die Installation einer Oberleitung der Strecke von Karlsruhe ab. 1983 ersetzte ein neues Stellwerk alle alten mechanischen Stellwerke, die zum Teil abgerissen wurden. Am 26. April 1990 eröffnete die DB ein Reisezentrum im Stationsgebäude. 2002 baute die Deutsche Bahn AG (DBAG) ein modernes Stellwerk. 2011 begannen umfangreiche Sanierungsarbeiten des Bahnhofs. 2014 nahm die DBAG das Stellwerk von 2002 aus dem Betrieb.

Das zweite Empfangsgebäude

Im Juni 1958 eröffnete das neue Stationsgebäude mit Terassencafé im Obergeschoss (117 Meter lang, 50 Meter breit und 7 Meter hoch). Der Architekt Helmuth Conradi entwarf das zeitgemäße Gebäude im Stil der Nachkriegsjahre. Es dominiert die lichtdurchflutete, verglaste Schalterhalle mit typischem Relief der 1950er-Jahre. Das flache, trapezförmige und leicht nach vorn geneigte Vordach mit obligatorischer Außenuhr runden den Klassiker unter den Nachkriegsbahnhöfen ab. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude wurde renoviert und steht seit 1989 unter Denkmalschutz.
Filmbild Pforzheim Hbf
Bilder Pforzheim
Bahnhof von 1861
Luftaufnahme
Bahnhof 1955
Bahnhof 1861 Bahnhof 1955

Hauptbahnhof Pforzheim

Planung und Konzession Nagoldtalbahn Pforzheim Hbf Hochdorf (b. Horb)
Enztalbahn Pforzheim Hbf Bad Wildbad Karlsruhe - Mühlacker Karlsruhe Hbf Mühlacker