Bau und Streckeneröffnung Am 15. Oktober 1884 wurde die eingleisige 37 Kilometer lange Strecke von Siegburg nach Ründeroth von der Bergisch-Märkische Eisenbahn- Gesellschaft (BME) eröffnet. Das Bahnhofgebäude lag mitten im Ort.

Das Empfangsgebäude Overath

Der giebelständige, zweistöckige Klinkerbau von 1884 besaß im Südwesten einen Güterschuppenanbau aus Backsteinfachwerk und überkragendem Satteldach mit Seitenrampen sowie im Nordosten einen traufenständigen, einstöckigen Anbau. Das Gebäude besaß Satteldächer. Der Mittelbau hatte ein Sohlbankgesims (unterhalb einer Fensterreihe). Die Dachgiebel besaßen ein Gespärre (hölzerne Verstrebungen unter dem Dachgiebel). Das Gebäude besaß auf allen Stockwerken Segmentbogenfenster mit Sandsteinrahmen. In Mittelbau gab es einen Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss waren Wohnungen für die Bahnbediensteten entstanden. Im nordöstlichen Anbau wurden die Warteräume untergebracht. Für den Güterverkehr war der Bahnhof nur eingeschränkt nutzbar, da er keine Kopframpe (OK) besaß. Er gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen • Am 1. August 1910 wurde die 20,4 Kilometer lange Strecke zwischen Siegburg über Overath nach Olpe von der Preußische Staatsbahn (P. St. B) in Betrieb genommen. Dabei wurde auch der Streckenabschnitt von Köln-Kalk bis Hoffnungsthal fertiggestellt. Die P.St.B erweiterte die Gleisanlage. Es entstand ein überdachter Inselbahnsteig. Der Güterschuppen wurde verlängert. Die einstöckige Bahnhofsgaststätte mit Mansardendach im Stil der Zeit wurde in einem neuen Anbau untergebracht. Im Bahnhof entstand ein Wasserturm. • 1914 erhielt der Bahnhof ein Stellwerk. • 1961 wurde die Strecke nach Siegburg von der Deutsche Bundesbahn (DB) stillgelegt • 1962 baute die DB einen Stellwerksanbau auf dem Hausbahnsteig. • 1990 erneuerte die DB das Stellwerk von 1962. Es wurde im Mai 2003 von der Deutsche Bahn AG (DBAG) durch ein Modernes ersetzt. • Im Jahr 2000 kaufte die Stadt Overath das Empfangsgebäude und gestaltete es mit Fördermitteln zu einem Kulturbahnhof um. • Zwischen 2014 und 2016 erhielt der Bahnhof eine Fußgängerbrücke, die über die Gleise führte. Der Personentunnel wurde verkürzt und die Gleisanlage auf das Notwendige zurückgebaut. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude ist im Zustand von 1912 erhalten und steht unter Denkmalschutz.

Bahnhof von 1848

Luftaufnahme

Bahnhof um 1916